Rhythmologie

Liebe Patientin, lieber Patient,

herzlich willkommen auf der Seite der Rhythmologie an der Uniklinik RWTH Aachen. Wir sind spezialisiert auf die Diagnostik und Behandlung von Herzrhythmusstörungen und wurden offiziell als Stätte der Zusatzqualifikation Spezielle Rhythmologie - invasive Elektrophysiologie anerkannt. Wir bieten Ihnen eine umfangreiche Abklärung, Beratung und Behandlung Ihrer Beschwerden gemäß der neuesten Forschungserkenntnisse und mit den innovativsten und besten Behandlungsmethoden an.

Im Folgenden möchten wir Ihnen einen ersten Überblick unserer Behandlungsmöglichkeiten geben. Darüber hinaus finden Sie alle Informationen auf einen Blick in diesem Flyer. Gerne stehen wir für Ihre Fragen zur Verfügung und hoffen, dass Ihr Aufenthalt angenehm verläuft und zu Ihrer Genesung beiträgt.

Sollten Sie Fragen haben, zögern Sie nicht, uns anzusprechen. Unser Rhythmustelefon sowie die E-Mail-Adresse der Rhythmologie stehen Ihnen zur Kontaktaufnahme zur Verfügung.

Ihr

Univ.-Prof. Dr. med. Michael Gramlich
Leiter der Sektion Rhythmologie

Team

Sektionsleiter

Univ.-Prof. Dr. med. Michael Gramlich
Facharzt für Innere Medizin – Kardiologie, Spezielle Rhythmologie/invasive Elektrophysiologie
mgramlichukaachende

Janina Völling
Sekretärin
Tel.: 0241 80-35712
rhythmologieukaachende

Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Napp
Facharzt für Innere Medizin – Kardiologie
Oberarzt
anappukaachende

Priv.-Doz. Dr. med. Matthias Zink
Facharzt für Innere Medizin – Kardiologie, Spezielle Rhythmologie (DGK) für invasive Elektrophysiologie und aktive Herzrhythmusimplantate
EHRA - European Cardiac Device Specialist (Level II)
Oberarzt
mzinkukaachende

 

Behandlungsangebote

Herzrhythmusstörungen können unterschiedliche Ursachen haben. Dabei sind die meisten  Herzrhythmusstörungen nicht lebensbedrohlich, können jedoch die Lebensqualität mitunter erheblich einschränken oder zur Schwächung des Herzmuskels führen. Herzrhythmusstörungen aus den Herzkammern (sog. ventrikuläre Tachykardien; VT) hingegen können zu anfallsartiger Bewusstlosigkeit und sogar zum Tode führen. Die korrekte Diagnose bei Herzrhythmusstörungen ist daher wesentlich, um das individuelle Risiko für Sie als Patienten einzuschätzen sowie eine effektive und angemessene weiterführende Therapie zu planen und durchzuführen.Die Katheterablation (Verödungstherapie) von Herzrhythmusstörungen ist an unserer Klinik mit einer hohen Erfolgsrate etabliert und bildet neben der Implantation von aktiven Herzrhythmusimplantaten wie Defibrillatoren oder Herzschrittmachern den zentralen Schwerpunkt der Sektion Elektrophysiologie. In unserer Klinik bieten wird die Ablation des gesamten Spektrums ventrikulärer (VT) und supraventrikulärer (SVT) Rhythmusstörungen sowie paroxysmalem und persistierendem Vorhofflimmern an.

Unser elektrophysiologisches Katheterlabor ist eines der modernsten und bestausgestatteten Labore in Deutschland. So haben wir zwei verschiedene 3D-Mapping Systeme im Einsatz (CARTO System und Rhythmia). Hierbei wird während des Eingriffs ein Computermodell des Herzens erstellt, welches die Lage der Katheter in Echtzeit darstellt und die Möglichkeit bietet eine „elektrische Landkarte des Herzen“ zu erstellen. Dies hat einerseits eine deutliche Reduktion der Strahlendosis für den Patienten zur Folge, andererseits ermöglicht es, den Ursprungsort der Herzrhythmusstörung genau zu identifizieren. Um die Sicherheit und Effektivität der Ablation zu optimieren, verwenden wir modernste Ablationskatheter mit Kraftsensoren, die eine anpresskraft- gesteuerte Ablation erlauben.

Wir führen sämtliche Ablationen bei schlafendem Patienten durch. Die Ablation wird über Elektrodenkatheter durchgeführt, die über die rechte und ggf. linke Leiste eingeführt werden. Die Behandlung dauert etwa 2–3 Stunden. Nach der Behandlung ist ein stationärer Aufenthalt von ca. 1-2 Tagen notwendig.

Die Untersuchung wird von einem erfahrenen Katheterarzt durchgeführt, der durch einen weiteren anwesenden Arzt und zwei Pflegekräfte, die ebenfalls an der Behandlung und Überwachung des Patienten beteiligt sind, unterstützt wird. Pro Jahr werden derzeit ca. 500 elektrophysiologische Untersuchungen an unserer Klinik durchgeführt.

Bei Patienten mit Vorhofflimmern ist in einigen Fällen eine Elektrobehandlung (Elektrokardioversion) zu empfehlen um den Herzschlag wieder zu normalisieren. Nach einem ausführlichen ärztlichen Aufklärungsgespräch erfolgt ggf. eine Ultraschalluntersuchung über die Speiseröhre (transösophageale Echokardiographie), um ein Blutgerinnsel im Herzen auszuschließen.

Die Elektrokardioversion erfolgt stationär in Kurznarkose. Zwei Elektroden werden auf den Brustkorb geklebt und ein elektrischer Impuls (kurzer Stromstoß) durchgeführt. In einigen Fällen sind zwei oder drei Stromstöße notwendig, um den gewünschten Erfolg zu erzielen. Am Folgetag wird erneut ein EKG geschrieben, um den anhaltenden Sinusrhythmus zu dokumentieren.

Plötzliche Ohnmachtsanfälle (Synkopen), Schwindel und Herzrasen bedürfen einer umfassenden Abklärung. Wir bieten Ihnen eine  professionelle und umfangreiche Abklärung an. Diese können auch Kipptischuntersuchung, Langzeit-EKG  Aufzeichnungen oder die Implantation eines Ereignisrekorders enthalten. Dieser Ereignisrekorder wird  durch einen kleinen Schnitt in örtlicher Betäubung unter die Brusthaut gelegt und kann Ihren Herzrhythmus ca. 3 Jahre kontinuierlich überwachen. Er speichert automatisch EKG von selten auftretenden Herzrhythmusstörungen, die eine Ohnmacht bedingen können.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Humangenetik (Leiter: Prof. Kurth) bieten wir eine genetische Abklärung von Herzerkrankungen an. Dies ist insbesondere bei sogenannten „Kanalerkrankungen“, wie zum Beispiel dem Brugada-Syndrom oder dem Long-QT-Syndrom, aber auch bei unklarer Herzschwäche („Kardiomyopathien“) sinnvoll.

Für die genetische Diagnostik ist lediglich eine Blutprobe erforderlich. Aus dieser wird die Erbinformation (DNA) extrahiert und diese auf genetische Veränderungen untersucht. Die Identifikation solcher Veränderungen ist nützlich, um alle Familienangehörige zu untersuchen und ggf. einer frühzeitigen Therapie zuzuführen. Außerdem können z.T. die genetischen Informationen die weitere Therapieplanung beeinflussen.

Rhythmussprechstunde

Eine ausführliche Beratung unserer Patienten ist uns wichtig!

Die Behandlung von Herzrhythmusstörungem ist häufig ein komplexes Thema, insbesondere, da viele der früher eingesetzten Medikamente sich als wenig nützlich oder sogar gefährlich erwiesen haben. Aufgrund der Tatsache, dass sich die Möglichkeiten in der Diagnostik und Therapie in den letzten Jahren sehr stark gewandelt haben und viele Herzrhythmusstörungen einer interventionellen Therapie zugänglich sind, bieten wir eine spezialisierte  Rhythmus-Sprechstunde an.

Bitte bringen Sie mit:

  • einen gültigen Überweisungsschein Ihres Hausarztes, Internisten oder Kardiologen
  • alle relevanten Befunde (Arztbriefe, Befunde, EKG, LangzeitEKG, Laborbefunde)
Terminvereinbarung

Bitte vereinbaren Sie einen Termin über unser Rhythmologie-Sekretariat.

Janina Völling
Tel.: 0241 80-38300
Fax: 0241 80-82213
rhythmologieukaachende

Rhythmusstation

Die Rhythmusstation befindet sich im 9. Stock, Flur 4, Aufzug A4, Station 904. Unsere Patienten werden in Ein- oder Zweibettzimmern untergebracht, die mit Dusche und WC, einem Nachtschrank und einem abschließbaren Kleiderschrank ausgestattet sind. Telefon und Fernsehen können Sie direkt an Ihrem Bett nutzen. Zu Ihrer Sicherheit sind die Betten mit einem Überwachungsmonitor (Telemetrie) ausgestattet. Damit haben wir die Möglichkeit, Ihren Herzrhythmus und Ihre Kreislaufparameter vor und nach Ihrem Eingriff rund um die Uhr zu überwachen.

Der Krankenhaustag beginnt um etwa 7:00 Uhr mit dem Wecken. Ab 8:00 Uhr servieren wir Ihnen Frühstück, um 12:00 Uhr das Mittagessen. Um 14:30 Uhr ist Kaffeezeit und Abendessen gibt es ab 18:00 Uhr. Sie können aus mehreren Angeboten wählen und bekommen auf Wunsch auch ein vegetarisches oder schweinefleischfreies Menü. Auch bei Diabetiker-Kost und speziellen Diäten beraten Sie unsere Versorgungsassistenten gerne. Da während der Vormittagsstunden häufig Visiten und Untersuchungen stattfinden, empfehlen wir Ihnen und Ihrem Besuch, sich in der Zeit zwischen 14:00-19:00 Uhr zu verabreden oder sich vorher beim Pflegepersonal nach anstehenden Untersuchungen zu erkundigen. Die Nachtruhe beginnt ab 21:00 Uhr und sollte im Interesse der Mitpatienten eingehalten werden.

Kommen Sie geplant zu einem Eingriff (Verödungstherapie), erfolgt in der Regel am ersten Tag das Aufklärungsgespräch und eine Blutabnahme. Oft sind noch weitere Untersuchungen notwendig (Schluck- Ultraschalluntersuchung, Kernspintomographie des Herzens), welche alle am Aufnahmetag durchgeführt werden.

Am nächsten Tag wird dann die eigentliche Verödungstherapie durchgeführt. Vor Beginn des Eingriffs ist neben der Anlage einer venösen Verweilkanüle eine Leistenrasur notwendig. Direkt nach der Untersuchung werden die Einstichstellen in beiden Leisten mit Druckverbänden versorgt. Es muss dann für 6 - 12 Stunden strikte Bettruhe eingehalten werden.

Im Regelfall ist direkt amdie Entlassung geplant. Gegen 10 Uhr erhalten Sie Ihren Arztbrief. In einem ausführlichen Entlassgespräch können alle offenen Fragen beantwortet werden.

Für die Woche nach der Entlassung (ca. 7 Tage) sollte die Leiste geschont werden, damit es nicht zu Nachblutungen kommt. Dies bedeutet, dass insbesondere Sport sowie schweres Heben vermieden werden sollte.

Je nach Eingriffe vereinbaren wir für Sie reguläre Nachsorgetermine (beispielsweise nach Vorhofflimmer- Ablation in 3, 6 und 12 Monaten) über unsere Rhythmus-Sprechstunde. Sollten Sie außerhalb dieser Termine Fragen oder Probleme haben, können Sie uns jederzeit gerne über das Rhythmus-Telefon (0241 80-38300) oder unser E-Mail- Adresse (rhythmologieukaachende) kontaktieren.

Für Ärzte

Herzrhythmusstörungen sind für alle klinisch tätigen Ärzte und auch unsere niedergelassenen Kollegen eine alltägliche Herausforderung. Die Behandlung ist nach wie vor ein häufig komplexes Thema, insbesondere, da viele der früher eingesetzten Medikamente sich als wenig nützlich oder sogar gefährlich erwiesen haben. Die Möglichkeiten in der Diagnostik und Therapie haben sich in den letzten Jahren sehr stark gewandelt und viele Herzrhythmusstörungen sind heutzutage einer interventionellen Therapie zugänglich.

Kontaktaufnahme mit der Rhythmologie

Sie möchten ein EKG oder ein rhythmologisches Problem von einem Elektrophysiologen mitbeurteilen lassen?

Für rhythmologische Anfragen aller Art nutzen Sie bitte diese E-Mail-Adresse: Rhythmologieukaachende

Alternativ besteht eine Kontaktmöglichkeit über das Rhythmustelefon: 0241 80-38300. Sie können auch direkt einen Elektrophysiologen kontaktieren; die DECT- Nummern teilen wir Ihnen gerne mit.

Terminvergabe für die Rhythmus-Sprechstunde

Gerne können Sie uns Patienten zur rhythmologischen Mitbeurteilung, Einholung einer Zweitmeinung, u.s.w., zuweisen. Bitte geben Sie alle Befunde (EKGs, LZ-EKGS, Arztbriefe, u.s.w.) und einen Überweisungsschein mit.

Kontakt
Tel.: 0241 80-38300
Fax: 0241 80-82213
rhythmologieukaachende

Einbestellung zur Katheterablation, Schrittmacher- oder ICD-Implantation:

Sie können uns gerne Patienten direkt zur Katheterablation zuweisen. Termine erhalten Sie über das Herzkathetersekretariat Tel.: 0241 80-38300 / 0241 80-35712 oder per Fax: 0241 80-82213.

Rhythmus-Club:

Für interessierte Niedergelassene und Krankenhausärzte bieten wir regelmäßig einen „Rhythmus-Club“ an. Hier werden interessante EKGs und Fälle aus dem rhythmologischen Alltag besprochen. Gerne können Sie auch eigene Fälle mitbringen, die dann im Kollegenkreis diskutiert werden.

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Ausbildung in der Elektrophysiologie

Die Uniklinik RWTH Aachen ist eine zertifizierte Ausbildungsstätte für die Zusatzqualifikation „spezielle Rhythmologie“ – invasive Elektrophysiologie. In unserem Haus können sämtliche Ablationen und Device- Implantationen strukturiert erlernt werden. Sollten Sie Interesse an einer Ausbildung zum Elektrophysiologen haben, wenden Sie sich bitte an den Klinikdirektor Prof. Marx (nmarxukaachende) oder an den Leiter der Sektion Rhythmologie Prof. Gramlich (mgramlichukaachende).